Am Samstag, den 22.03.2003, war ich einen halben Tag (vormittags) in Cortina d'Ampezzo zum Kurztest des Skigebietes. Hier mein Bericht:
Anfahrt
Cortina d'Ampezzo ist ca. 55 km von Außervillgraten (Osttirol) entfernt, allerdings muss man einen Pass überwinden und auf der Straße kann man kaum überholen, ich habe bei meiner üblichen Fahrweise ca. 55 min. gebraucht.
Cortina d'Ampezzo liegt im Bundesland (heißt das so in Italien?) Venezien, im Gegensatz zu Südtirol ist Deutsch dort keine Amtssprache und daher auch keine Ausschilderung in Deutsch.
Skiberge
Cortina d'Ampezzo nennt seine Skigebiete Carosello, es handelt sich um fünf nicht verbundene Bereiche um Cortina d'Ampezzo und zwei etwas weiter entfernte Gebiete, siehe den Flash-Pistenplan (auf Lifte klicken):
Ich habe mich spontan für das Tofana-Skigebiet entschieden, da es am interessantesten aussah: Ausnutzung des gesamten Höhenspektrums (1224-2932m), 3 Gondeln, 10 Sessellifte, 3 Schlepplifte.
Kartenkauf
Wie schon oben erwähnt, Deutsch ist in Cortina d'Ampezzo keine Amtssprache, aber die Dame am Kartenverkauf konne auch kein Englisch (dass es sowas noch gibt?!) und es hat etwas gedauert, bis ich ihr klar machen konnte, dass ich nur eine Halbtageskarte wollte.
Wetter
Es war strahlender Sonnenschein, ziemlich dunstig/diesig, Mittags hatte es +15°C und der letzte Schneefall war vor ca. 8 Wochen. Dementsprechend schlecht war der Schnee. Unterhalb von 2400m war er schon um 10:00 Uhr extrem sulzig, unter 2000m ähnelte es eher Wasserskifahren.
Vielleicht war es deswegen so leer. Ich musste nie anstehen, teilweise waren 10 Sessel vor und hinter mir unbesetzt und ich hatte die ganze Piste für mich alleine.
Das Skigebiet
Cortina d'Ampezzo hat 1956 die Olympischen Winterspiele ausgetragen, jede zweite Einrichtung hat den Wort Olympia im Namen, leider stammt das Skigebiet und ein Großteil der Lifte wohl von 1956, vor allem die großen 80-Mann-Gondeln, die einem im 10-Minuten-Takt nach oben bringen. Leider muss man an der Zwischenstation in die nächste Gondel umsteigen und an der Bergstation noch einen uralten langsamen 2er-Sessellift benutzen. So braucht man ca. 30 Minuten, bis man ganz oben ist.
Das Skigebiet am Tofana ist in zwei Bereiche unterteilt, das obere Gebiet zwischen 2400m und 2932m (Lifte 28, 29 und 30), welches ein bisschen in einer Mulde liegt und das untere Gebiet zwischen 1224m und 2300m (Lifte 11 bis 24). Vom oberen Gebiet kann man über eine schwarze Abfahrt ins untere Gebiet fahren, andersrum muss man immer den vollen Weg mit den zwei Gondeln nehmen.
Beeindruckend ist das Panorama von Cortina:
Hier bin ich an der Gondel-Talstation eingestiegen (man kann auch im unteren Skigebiet einsteigen), hier das Bild vom Parkplatz aus (leider wegen dem diesigen Wetter nicht so superscharf):
Die drei Pfeile stehen für folgende Punkte:
Der linke untere Pfeil ist die Mittelstation, wo man in die nächste Gondel wechseln muss. Auf dem Pistenplan unten ist der rechte untere Pfeil vor Gondel Nr. 25 der Parkplatz/Talstation und der nächste linke Pfeil die Mittelstation
Der mittlere Pfeil im Bild oben ist bei der Bergstation, bei der das obere Skigebiet beginnt (im Pistenplan der vor-oberste Pfeil zwischen der 29 und 28.
Der im Bild und Pistenplan oberste Pfeil kennzeichnet die Aussichtsplatform auch ca. 3250m, zu der eine weitere Gondel hochführt. Allerdings gibt es da keine Pisten.
Hier der Blick von der Mittelstation zur Bergstation:
Der linke Pfeil kennzeichnet die Bergstation des unteren Skigebietes auf 2300m (hinten dem Felsen), die anderen beiden rechten Pfeile die Bergstation und die Aussichtsplatform.
Der Blick von der Bergstation zur Mittelstation und Cortina im Hintergrund:
Beeindruckend ist, dass es hier fast 700m senkrecht runtergeht. Noch interessanter, dass sie dort eine Abfahrt reingebaut haben, doch dazu weiter unten mehr.
Hier ein Blick auf die andere Seite von Cortina mit drei anderen Skigebieten (man sieht die miserable Schneelage):
Im oberen Gebiet (2400m - 2932m) ist der Schnee sehr gut gewesen, es existieren dort allerdings nur drei uralte Sessellifte (Lifte 28, 29 und 30 im Pistenplan):
Ein Blick zu dieser Bergstation:
Ein Blick zur Bergstation von einem Sessellift aus (weißer Pfeil: Aussichtsplatform auf ca. 3250m, schwarzer Pfeil: höchster Skilift auf 2932m):
Blick zur anderen Seite zur 700m tiefer liegen Piste vom unteren Skigebiet:
Der höchste Punkt (2932m):
Etwas weiter unten auf dieser Piste (ganz links unten beginnt der 3. Sessellift, der bis zur Talstation der zwei anderen Sessellifte führt):
Um vom oberen ins untere Skigebiet zu wechseln, muss man eine ziemlich steile schwarze Piste nehmen, die sie zwischen die zerklüfteten Felsen gelegt haben:
Die Pfeile kennzeichnen den Verlauf der Talabfahrt.
Das letzte Bild ist von einem Sessellift des unteren Skigebietes (1224m - 2300m) aufgenommen. Da der Schnee dort extrem sulzig war, habe ich mich dort nur kurz aufgehalten und keine weiteren Bilder gemacht.
Fazit
Mit dem Wetter/Schnee hatte ich Pech gehabt, wenn der Schnee gut wäre, wäre Cortina ein interessantes Skigebiet, da es (wegen der Lage inmitten der Dolomitten) eigentlich sehr viele steile, anspruchsvolle und interessante Pisten enthält, die trozdem alle recht breit sind.
Negativ sind vor allem die uralten und langsamen Liftanlagen.